Wäschelogistik 4.0

12.07.2017 - Hygiene

Artikel von Beate Kurth

Waeschelogistik 4 0

RFID ist kein neues Thema für die Wäschelogistik. Aber eingesetzt wird sie noch lange nicht von allen Wäschereien. Dabei ebnen die Tags den Weg zur Industrie 4.0 und werden damit zu einem noch wichtigeren Thema in den nächsten Jahren. Ganz zu schweigen von den Einsparungen, die sie verspricht.

Die Technologie verspricht Einsparungen und vollkommene Transparenz und Kontrolle: RFID. Radio-frequency identification (RFID) wird in der Zwischenzeit in den verschiedensten Branchen eingesetzt. Denn mit der Technologie können einzelne Artikel geortet, zugeordnet oder auch identifiziert werden. Sie helfen also zum Beispiel in den Lagerhallen von grossen Warenhäusern. Aber auch der Einsatz in Abfallsystemen oder eben in der Wäscherei ist nicht ungewöhnlich.

 

Wäschelogistik optimieren

In der Wäschelogistik helfen RFID-Tags einzelne Stücke einer Person, einem Kunden oder einer Abteilung zuzuweisen, die Waschart zu vermerken und weitere Informationen zu speichern. Zum Beispiel wann der Artikel gekauft wurde. Zudem kann im System erkannt werden, wo sich der Artikel momentan befindet. Skeptiker mögen jetzt denken: Na, und jetzt? Was hilft mir das? Natürlich ist diese Frage nicht unberechtigt. Schliesslich kann man diese Informationen auch auf eine andere Weise vermerken oder auftreiben. Und die Investitionskosten sind nach wie vor sehr hoch. Also wieso jeden einzelnen Artikel mit einem Tag versehen?

Mit der Ausrüstung der einzelnen Artikel und der damit zusammengehörenden Datenmenge, die gesammelt wird, lassen sich Prozesse verbessern, Kosten einsparen, die Transparenz erhöhen und Verwechslungen vermeiden. So können zum Beispiel Stücke, die mit der gleichen Methode gewaschen werden müssen aber nicht zum selben Kunden gehören, gemischt und nach dem Waschgang wieder einfach und eindeutig getrennt und zugewiesen werden. Oder aber man verwendet die Daten, um die Auslastung der Maschinen zu analysieren und hilft so auch mit, die restlichen Schritte in der Wäschelogistik zu verbessern.

Neu ist die Technologie nicht mehr. Bereits seit einigen Jahren gibt es Standard- und Spezial-Lösungen für die verschiedensten Branchen. Es gibt mobile und stationäre Lesegeräte, verschiedene Bauformen und damit verbunden verschiedene Lesereichweiten und Anwendungen. Und auch wenn die Wäsche ausser Haus gewaschen wird, kann der Einsatz durchaus Sinn machen, wie dieser Artikel über Krankenhaus-Wäsche aufzeigt.

 

Mehr als blosse Kontrolle

Die Technologie isoliert zu betrachten macht allerdings keinen Sinn. Vielmehr sollte sie als erster Schritt zur Industrie 4.0 angesehen werden. Denn sie macht es erst möglich, dass die Automatisierung ihren Lauf nehmen kann. Sie ermöglicht es den Maschinen, zu erkennen, welche Stücke wie heiss gewaschen werden müssen und wohin sie danach weitergereicht werden sollen. Und wenn Roboter die Sortierung übernehmen, können auch diese die benötigten Informationen über den Tag beziehen.

Voraussetzung ist allerdings, dass jeder Artikel mit einem RFID-Tag ausgestattet ist. Und das ist zu Beginn sicherlich nicht günstig. Die Einsparungen bei Energie-, Auslastungsdefiziten, Zeit- und Personalkosten werden die Aufwände allerdings aufwiegen. Ein interessantes Interview zu diesem Thema fanden wir übrigens im Jahresbericht 2014 der ZWZ.