Trends in der Raumgestaltung

13.12.2017 - Design, Garderobenschränke, Menschen

Artikel von Albert Keel

Trends In Der Raumgestaltung

Nicht weniger aber flexibler ist mehr. Was in Grossstädten und den dazugehörigen kleinen Apartments bereits Standard ist, nimmt langsam auch Einzug in Unternehmen und Institutionen: Flexible Raumgestaltung. Eine Möglichkeit einem Raum mehrere Nutzen zuzuführen.

Die Ansprüche an einen Raum haben sich in den letzten Jahren radikal geändert und werden das auch weiterhin tun. Ein sehr interessantes Feld, wie wir glauben. Denn, wie in vielen anderen Bereichen, geht der Trend weg von festgesetzten Normen hin zu freieren und modularen Formen. So wird die gute Stube zu Hause auf einmal zum mobilen Büro oder der Arbeitsplatz zum Schulungsraum.

Eigentlich logisch, wird durch individuelle Raumnutzung auch der Ruf nach mobilen Arbeitsplätzen und modularen Einrichtungen lauter. Was in Grossstädten mit Mini-Apartments bereits zum guten Ton gehört, wird in Unternehmen leider noch sehr selten umgesetzt. Dabei wäre gerade hier das Potential sehr gross. Dies haben wir von der MAKK eingesehen: Unsere Mitarbeitenden in den Büros können davon profitieren und HomeOffice-Tage beantragen oder von OpenSpace-Büros für konzentriertes Arbeiten in Einzelbüros dislozieren. Das bedingt jedoch Anpassungen in der IT-Infrastruktur wie das Wegkommen von stationären PC’s hin zu Laptops und Tablets aber auch die Umstellung auf Cloud-Lösungen.

 

Flexible Veranstalter

Theater, Clubs oder Konzerträume sind heute oft für eine gewisse Anzahl Besucher vorgesehen. Ist der Raum für 800 Personen ausgelegt, muss dieser möglichst vollgepackt werden. Kommen aber nur 300 Interessierte, sitzen oder stehen sie etwas verloren in einem zu grossen Saal. Das hat nicht nur Auswirkungen aufs Betriebsbudget sondern auch auf die Stimmung bei Künstlern und Zuschauern.

Können Räume einigermassen flexibel an einen Anlass angepasst werden, sind schlechte Erträge oder Erinnerungen oft verhinder- oder minimierbar. Vielleicht kann ein neu entstehender Raum, der an einem Abend nicht benötigt wird, sogar anderweitig verwendet werden. Solche Anpassungen haben Auswirkungen auf die kleinsten Details in einem Betrieb und führen schlussendlich auch dazu, dass man zum Beispiel weniger Garderobenständer benötigt.

 

Flexible Klassenzimmer

Ähnlich sieht es in den Schulhäusern aus. Auf einen Geburten-starken Jahrgang folgt ein schwacher. Schulzimmer müssen in einem Jahr Raum für grosse Klassen bieten und dann wieder für kleine. Genau zu planen ist eine schier unlösbare Aufgabe und stellt kommunale Behörden immer wieder vor grosse Probleme. Mit Provisorien und der Zusammenlegung verschiedener Klassen wurde hier in den letzten Jahren bereits vieles umgesetzt, was die Raumnutzung optimiert. Nun müssen diese Überlegungen auch noch auf das Mobiliar übertragen werden.

Mit unserer Garderobenlinie Symphonie haben wir genau das umgesetzt. So werden aus Pulten plötzlich mobile Steh-Arbeitsplätze. Aus Einzelschienen eine Dreifach-Garderobe mit Abstellfläche. Wichtig ist die Flexibilität, damit die Elemente von A nach B verschoben werden können. Genauso, wie es heute gerade Sinn macht. Morgen kann die Anordnung bereits anders sein.

 

Flexible Ladenlokale

Ein schönes Beispiel von flexibel genutzten Räumen durfte ich vor ein paar Wochen selbst entdecken. Es handelt sich dabei um das KOSMOS in Zürich. Ein neues Kulturlokal, das in seinen vier Wänden ein Bistro, ein Kino, ein Forum, einen Buchsalon sowie eine Bar/Club beherbergt. Das für sich ist noch nichts Neues. Aber gefallen hat mir, dass der Buchsalon am Abend zur Lesung lädt und die sonst so oft genutzte Treppe zur Tribüne umgenutzt wird. Die Nutzung der Räumlichkeiten des Buchsalons kann mit diesem einfachen Mittel um einige Stunden verlängert werden.

Stellen Sie sich mal vor, wir würden in einer Gesellschaft leben, in der Ladenlokale und Fertigungshallen am Abend nicht einfach verdunkelt, Maschinen abgestellt und von den Menschen verlassen werden sondern einen zweiten Nutzen erhalten. Hier gilt es, quer zu denken. Den Kopf schief zu legen. Und mal anderes zu tun. Unsere Fertigungshalle und die Kellergeschosse haben wir letzthin für ein Musikvideo für den Ostschweizer Musiker Marc Frischknecht mit seiner Band «Yes I’m very tired now» zur Verfügung gestellt. Schauen Sie selber rein.

Leider ist das an vielen Orten nicht möglich ‒ aus ganz unterschiedlichen Gründen. Aber in Zukunft werden flexible Räume und mobile Einrichtungsgegenstände wichtiger werden. Wir möchten unseren Beitrag dazu leisten und würden uns freuen, wenn wir diese wichtigen Themen mit Ihnen vertiefen könnten. Schreiben Sie uns. Reden Sie mit uns. Lassen Sie uns in einen Dialog kommen. Wir sind bereit.